Die Frauenkirche in München – Wahrzeichen, Geschichte und Architektur im Herzen der Stadt
Die Frauenkirche München, offiziell Dom zu Unserer Lieben Frau, ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt. Mit ihren markanten Zwiebeltürmen prägt sie die Silhouette der Stadt und zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Sie ist nicht nur ein bedeutendes architektonisches Meisterwerk der Spätgotik, sondern auch ein Ort der Besinnung, der Geschichte und des Glaubens.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über die Frauenkirche: von ihrer Entstehungsgeschichte über ihre architektonischen Besonderheiten bis hin zu praktischen Tipps für deinen Besuch.
Historischer Hintergrund: Vom Grundstein zur Kathedrale
Der Bau der Münchner Frauenkirche begann im Jahr 1468 unter der Leitung des Baumeisters Jörg von Halsbach. In nur 20 Jahren entstand eines der größten spätgotischen Kirchengebäude Deutschlands – eine bemerkenswerte Bauleistung der damaligen Zeit.
Zuvor stand an dieser Stelle eine kleinere romanische Kirche. Mit dem Bevölkerungswachstum und dem aufstrebenden Einfluss Münchens als Hauptstadt des Herzogtums Bayern wurde ein repräsentativer Neubau notwendig. Die Kirche wurde 1494 geweiht, obwohl die Türme zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig waren.
Die markanten Zwiebeltürme, die heute das Stadtbild Münchens prägen, wurden erst im Jahr 1525 vollendet – in Anlehnung an den Stil orientalischer Kuppelbauten, was zu ihrer besonderen Form beitrug.
Architektur: Gotik trifft auf schlichte Eleganz
Die Frauenkirche ist ein Paradebeispiel für spätgotische Architektur, jedoch mit auffällig reduzierter Ornamentik. Das Kirchenschiff ist beeindruckende 109 Meter lang und 40 Meter breit, der Innenraum erreicht eine Höhe von 37 Metern. Mit diesen Dimensionen bietet der Bau Platz für rund 20.000 Menschen – was ihn zu einem der größten Backsteinbauten weltweit macht.
Merkmale der Frauenkirche:
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Zwei Türme mit je 98,5 m Höhe
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Zwiebelförmige Turmhauben – das heutige Wahrzeichen
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Dreischiffiges Langhaus mit hohen schlanken Säulen
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Heller, klar strukturierter Innenraum
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Hoher Chor mit Maßwerkfenstern und spätgotischen Altären
Die klaren Linien und der Verzicht auf übermäßigen Schmuck machen die Frauenkirche zu einem der stilistisch eindrucksvollsten Kirchenbauten der Spätgotik.
Der Teufelstritt – eine Münchner Legende
Eine der bekanntesten Kuriositäten der Frauenkirche ist der sogenannte „Teufelstritt“. Dabei handelt es sich um einen Fußabdruck im Boden, der sich direkt im Eingangsbereich der Kirche befindet. Der Legende nach soll der Teufel hier gestanden haben und sich über den scheinbar fensterlosen Bau gefreut haben. Als er jedoch entdeckte, dass er durch die hohe Anordnung der Fenster getäuscht wurde, stampfte er vor Wut auf und hinterließ den Abdruck.
Diese Legende ist ein beliebter Anziehungspunkt für Besucher und unterstreicht den mystischen Charakter des historischen Bauwerks.
Bedeutung als Dom und Sitz des Erzbistums
Seit 1821 ist die Frauenkirche der Dom des Erzbistums München und Freising und somit der Sitz des Erzbischofs. Bedeutende Persönlichkeiten wie Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., waren hier als Erzbischof tätig.
Die Kirche ist ein lebendiger Ort des Glaubens, mit regelmäßigen Gottesdiensten, Konzerten und liturgischen Feiern. Besonders zu hohen kirchlichen Feiertagen ist der Dom gut besucht – von Gläubigen ebenso wie von kulturinteressierten Besuchern.
Kriegsschäden und Wiederaufbau
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Frauenkirche schwer beschädigt. Insbesondere das Dach und der Innenraum wurden bei Bombenangriffen zerstört. Die markanten Türme jedoch überstanden die Angriffe größtenteils unversehrt.
Der Wiederaufbau begann direkt nach dem Krieg und zog sich bis in die 1990er-Jahre, wobei besonderer Wert auf die originalgetreue Restaurierung gelegt wurde. Heute präsentiert sich der Dom wieder in seiner vollen Pracht – und wurde 2022 umfassend saniert.
Besuch & Aussicht: Die Türme der Frauenkirche
Ein besonderes Highlight für Besucher ist die Aussichtsplattform auf dem Südturm. Von hier aus hast du bei klarem Wetter einen atemberaubenden Blick über ganz München bis hin zu den Alpen.
Öffnungszeiten:
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Montag bis Samstag: 10:00 – 17:00 Uhr (Änderungen je nach Saison möglich)
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Eintritt zur Kirche: Kostenlos
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Turmaufstieg: Geringer Eintrittspreis
Tipp: Wer früh kommt oder unter der Woche besucht, meidet die Touristenströme und erlebt die Kirche in ruhiger Atmosphäre.
Zentrale Lage: Ideal für Stadtrundgänge
Die Frauenkirche liegt nur wenige Gehminuten vom Marienplatz entfernt – mitten im historischen Zentrum Münchens. In direkter Umgebung findest du zahlreiche Cafés, Geschäfte und weitere Sehenswürdigkeiten wie:
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Neues Rathaus
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Viktualienmarkt
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Altes Hofbräuhaus
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Residenz München
Sie ist somit ein idealer Ausgangspunkt für eine kulturelle Stadtbesichtigung.
Fazit: Die Frauenkirche – Münchens Herz aus Backstein
Die Frauenkirche München ist mehr als ein gotisches Bauwerk – sie ist ein Ort der Geschichte, Spiritualität und Identität. Ihr imposantes Erscheinungsbild, ihre zentrale Lage und ihre kulturelle Bedeutung machen sie zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten Münchens.
Ob du dich für Architektur, Religion oder bayerische Stadtgeschichte interessierst – ein Besuch der Frauenkirche lohnt sich immer. Der beeindruckende Innenraum, die berühmten Türme und die lebendige Atmosphäre machen sie zu einem unvergesslichen Erlebnis in der bayerischen Metropole.
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